Neubau Feuerwehrhaus Stammheim - Feuerwehr wartet seit 10 Jahren

Kurzmeldung der Feuerwehr Stammheim:

Noch immer warten die Mitglieder der Stammheimer Wehr auf ihr neues Feuerwehrhaus, noch immer tun sie ihren ehrenamtlichen Dienst unter widrigen Umständen:

Sie sind in einem viel zu kleinen Magazin an der Korntaler Straße untergebracht.

Das Gebäude ist alt und erfüllt nicht mal die Brandschutzrichtlinien. Kommandant Gühring und seine 37 Kameraden müssen sich in den Abgasen neben den Fahrzeugen umziehen. Duschen gibt es keine, auch keine separaten Umkleiden. Mitten im kleinen Mannschaftsraum steht ein Kamin, Schulungen sind nur unter erschwerten Bedingungen machbar. Immerhin: der Gemeinderat hat das Geld für einen Neubau bewilligt, die Planungen laufen. Laut Stadtplaner Karl-Theo Maurer sollen die aktuellen Planungen den politischen Gremien noch vor der Sommerpause vorgestellt und der Auslegungsbeschluss gefasst werden. Derzeit befasst man sich beim Planungsamt mit den Anregungen der beteiligten Ämter.

Unfälle und technische Hilfeleistungen

Die Stammheimer sind ungeachtet der langen Wartezeit auf ihr neues Magazin hoch motiviert im Einsatz, wie Werner Gühring den Bezirksbeiräten in der Sitzung am Dienstagabend versicherte. Im vergangenen Jahr mussten sie insgesamt 38-mal ausrücken. 29-mal am Tag, neunmal in der Nacht. Der Löwenanteil der Einsätze führt sie nach Stammheim. 24-mal mussten sie dort Hilfe leisten. Zehnmal ging es in den Nachbarstadtbezirk Zuffenhausen, einmal nach Neuwirtshaus und dreimal nach Feuerbach. „Dort übernehmen wir die sogenannte Wachbesetzung, wenn die Kollegen der Feuerbacher Berufsfeuerwehr ausgerückt sind“, sagte Gühring. Seien die bei größeren Einsätzen eingebunden, stünden die Stammheimer und die Weilimdorfer Wehren bereit, um gegebenenfalls in Feuerbach und Umgebung auszurücken.

„Den Großteil der Einsätze machen Unfälle und technische Hilfeleistungen aus“, sagte Gühring. Größere Einsätze mit Feuer gab es dennoch: Etwa im März 2011 als eine Wohnung an der Stammheimer Straße brannte und mehrere Personen Rauchvergiftungen erlitten. Die Stammheimer wurden im vergangenen Jahr aber auch alarmiert, weil Hecken, Weihnachtskränze oder Wohnungen brannten, meistens konnten die Feuer schnell unter Kontrolle gebracht werden. Doch nicht alle Einsätze verlaufen glimpflich: So wurden bei einem Verkehrsunfall auf der Neuwirtshauskreuzung im März drei Personen schwer verletzt, eine Person kam bei einem Zugunfall im August in Zuffenhausen ums Leben. Aber es gibt auch erfreulichere Momente: „Bei einem Verkehrsunfall im Mai auf der B 10 konnte eine Person erfolgreich wiederbelebt werden.“

Optimierte Alarm- und Ausrückordnung

Seit der „optimierten Alarm- und Ausrückordnung“ aus dem Jahr 2006 werden die Stammheimer Helfer allerdings nur dann zur Unterstützung ins erweiterte Einsatzgebiet gerufen, wenn es sich um größere Brände oder Unfälle handelt, wenn zusätzliche Hilfskräfte gebraucht werden oder die Berufsfeuerwehr anderweitig gebunden ist. Das hat die Einsatzzahlen um fast die Hälfte verringert. Im eigenen Stadtteil werden die Stammheimer nach wie vor stets alarmiert – egal ob es sich um einen Mülleimerbrand, einen Brandmeldealarm oder einen Großbrand handelt.


Mit freundlicher Genehmigung der Stuttgarter-Nachrichten.

Quelle: www.stuttgarter-nachrichten.de - Foto: Stuttgarter Nachrichten - Chris Lederer