Zahl der Unfälle deutlich gestiegen
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- Veröffentlicht: Dienstag, 09. April 2013 20:44
- Geschrieben von BE

In Stuttgart haben sich 2012 insgesamt 26 542 Verkehrsunfälle ereignet. Dies bedeutet eine Zunahme von über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr und ist der höchste Stand seit Erhebung der statistischen Zahlen. Gegenüber dem niedrigsten Stand im Jahr 2003 mit 21 839 Verkehrsunfällen hat es 2012 fast 23 Prozent mehr Unfälle gegeben. "Die Entwicklung sehe ich mit Sorge", sagte Polizeivizepräsident Norbert Walz bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2012.
Bei der Gesamtzahl der Verletzten könne zwar ein Rückgang von 2774 im Jahr 2011 auf 2761 im Jahr 2012 festgestellt werden. Die Zahl der Schwerverletzten sei dagegen von 298 auf 312 gestiegen.
Einen deutlichen Anstieg gab es vor allem bei den schwer verletzten Fußgängern. Waren es 2011 noch 70, erlitten im vergangenen Jahr 94 Fußgänger schwere Verletzungen. Insgesamt gab es letztes Jahr 336 Unfälle, an denen Fußgänger beteiligt waren - 15 Prozent mehr als 2011. 2012 sind auf den Straßen der Landeshauptstadt zehn Menschen ums Leben gekommen - fünf Fußgänger, zwei Motorradfahrer, ein Autofahrer, ein Radfahrer und ein Lastwagenfahrer. Ein Jahr zuvor gab es 11 Verkehrstote zu beklagen.
An 86 Verkehrsunfällen waren Stadtbahnen beteiligt. Dabei starben drei Fußgänger und ein Radfahrer, 17 Personen wurden schwer und 44 leicht verletzt. Bei 39 Stadtbahnunfällen entstand lediglich Sachschaden. Verkehrsunfälle, in die Radfahrer verwickelt waren, gingen vergangenes Jahr um 43 auf insgesamt 454 zurück. Die Unfälle wurden zu 56 Prozent von den Radfahrern selbst verursacht, davon waren 81 Fälle sogenannte Alleinunfälle. "In 168 Fällen trugen die Radler keinen Helm", sagte Norbert Walz.
Bei den Motorradfahrern stellte die Polizei eine Zunahme von 451 auf 467 Unfälle fest. Zu 40 Prozent waren diese selbst die Unfallverursacher.
Als Hauptgründe für die Unfälle in Stuttgart benannte Walz Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie das Missachten der Vorfahrt. Häufig seien auch Fehler beim Fahrstreifenwechsel, zu geringer Abstand, Alkoholeinfluss und Geschwindigkeitsübertretungen. "Bei über einem Drittel der Fußgängerunfälle haben diese selbst die Ursache gesetzt", so Walz. Häufige Fehler seien zum Beispiel plötzliches Hervortreten hinter parkenden Autos ohne auf den Verkehr zu achten und das Missachten der Ampelschaltung. "Das Hörvermögen sollte beim Überqueren von Fahrbahnen und Stadtbahngleisen keinesfalls durch Ohrenstöpsel eingeschränkt werden", riet er.
Allein an den Unfallhäufungsstellen hat die Polizei vergangenes Jahr mehr als 12 600 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Raser mussten mit empfindlichen Geldbußen sowie mit Punkten im Verkehrszentralregister rechnen. 799 Fahrer erhielten ein Fahrverbot.
Die Zahl der Unfälle, bei denen die Verursacher unter Alkoholeinfluss standen, sind mit 267 nahezu konstant geblieben. Polizisten haben bei Verkehrskontrollen 1082 alkoholisierte Fahrer angehalten und angezeigt. Darüber hinaus stellten die Beamten bei Verkehrskontrollen 257 Fahrer fest, die trotz Drogeneinflusses unterwegs waren. Insgesamt wurden 13 Unfälle registriert, bei denen die Fahrer unter Drogeneinfluss standen. Im Vorjahr waren es 22.
"Wir versuchen diese Zahlen mit breit angelegten Aufklärungskampagnen zum Thema Alkohol und Drogen am Steuer und gezielten Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen auf einem niedrigem Niveau zu halten", so Norbert Walz.
Die gesamte Verkehrsunfallstatistik steht im Internet unter www.polizei-stuttgart.de.
Bild: www.feuerwehr-stuttgart.de